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  • AutorenbildBernd Engels

Glenfarclas 40 Jahre Warehouse Edt.



Dieses Jahr fiel Ostern und mein Geburtstag auf einen Tag, die richtige Gelegenheit also um diesen besonderen Tropfen zu probieren.


Ich hatte im Rahmen einer Flaschenteilung ein Sample aus der 2017 Edition bekommen, von der nur 30 Flaschen in Deutschland in den Handel kamen. Die Orginalflache wird nicht mehr wie anfangs in den runden Tubes der

"Standard Range" verpackt, sondern in edlen Holzkisten die das Design der Warehousetüren der Destille wiederspiegeln.


Der aktuelle Preis der 2018 Edition liegt zwischen 725€ und 900€.

Ein stolzer Preis für eine Flasche "Schnaps" !

Wenn man aber einen Vergleich zwischen den verfügbaren Abfüllungen anderer Destillen zieht ist dieser "40er" fast schon günstig.


Die 40 Jahre Orginalabfüllung von Balvenie z.B. liegt bei ca. 4000€, ein Taliker 40 Jahre bei 3200€, ein 40er Highland Park bei 2700€ und ein Dalmore sogar 7000€.


Ich möchte mich aber vom Preis nicht beeinflussen lassen, den für mich tritt hier eher das Alter in den Vordergrund. Ein Whisky der fast genau so lang im Fass reifen durfte wie ich alt bin.

Der Destilliert wurde als Georg Grant selbst auch noch ein Kind war und dieser Whisky seit dem in einem Fass mitten in der Speyside in einem Stein gemauerten Warehouse lag und

der in Ex-Sherryfässer gefüllt wurde die der Großvater des jetzigen Besitzers ausgesucht hat.



(Bild - Besucherzentrum Glenfarclas)


Notes:

Mit Respekt schaue ich mir den im Oloroso Fass gereiften Dram an.

Im Glas deute ich die Farbe in Kupfer - Bernstein ein.

Klebrig - Ölige Nasen kriechen die Glasinnen- wand herunter.




Nase:

Sehr komplex und dicht, direkt nach dem einschenken habe ich ein Mix aus Orangenöl bzw. Schalen mit Gewürzen in der Nase, Sherrytöne, Honig, Sultaninen und karamelisierter Zucker.

Nach ca. 5 min kommen die Typischen Holzaromen von Glenfarclas durch.

Ich lasse ihn atmen.




Als ich mir nach ca. 20 min das Glas wieder nehme ist ein leichte schärfe von Ingwer da, Früchte blicken hervor - Datteln, Feigen, Brombeere und eine Säure die ich von Preiselbeeren kenne.

Zimt und dezente Gewürz Nelken geben mit dem geölten Leder einen wunderbaren Charakter. Ein Dram der mit 43% Vol. überhaupt nicht flach oder schwach rüber kommt, im Gegenteil.

Es ist ein Wechselbad Voluminöser Aromen.



(Bild oben - die in der edleren Verpackung aufgegriffene Warehouse Tür.)

(Bild unten - die Glenfarclas Distillery am Fusse des Benrinnes.)



Gaumen:

Ein Samtig Öliges Mundgefühl mit deutlichen Holzaromen von Zedernholz und alten Eichenholzdielen gepaart von Karamellisiertem braunen Zucker.

Dazu kommt ein komplexes Gewebe aus Aprikose, Orange, Feige, Rosinen und dunklen Früchten.

Der Alkohol ist nur minimal spührbar.

Eine Trockenheit von adstringierendem Wein zieht sich über die Wangeninnenseite.

Jetzt zeigt sich das Alter mit leichter bitterkeit, etwas Säure und Tannine.

Aber dieses Aroma von altem Holz das sich mit Sherry voll gesaugt hat und im feuchter modriger Keller gelegen hat - Ich liebe es!


(Bild - die großen Pot Stills im Stillhouse.)



Abgang:

Es verbleibt eine Schokoladen Bitterkeit gepaart mit Leder und Mocca.

Die Holzaromen paaren dem Abgang so eine tolle Würze.



Fazit:

Es ist ein sehr anspruchsvoller Whisky.

Die Aromen sind komplex verschachtelt und haben eine intensive Dichte.

Im Ganzen bleibt ein eleganter Eindruck mit dem Respektvollen Gedanken ein Meisterstück genossen zu haben.


Ob der hohe VK Preis gerechtfertigt ist?


Ich glaube das muss man getrennt betrachten,

Die Preisentwicklung und der Geschmack können da nicht gekoppelt werden.

Aber für mich steht fest, es ein Whisky der ganz weit oben mitspielt.


Slaintje Mhath!





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